Skunk

Justin Courter

»Only three years ago did I finally decide to get a skunk of my own.«

SKUNK erzählt die Geschichte des Einzelgängers Damien Youngquist, der eine ausgewachsene Sucht nach Stinktiersekret entwickelt. Als er dadurch in immer größere soziale Schwierigkeiten gerät, zieht er sich mehr und mehr zurück. Zuerst in einen Vorort an der Ostküste der USA, später auf eine Farm im Mittleren Westen, wo er glaubt, ungestört seiner Passion und Abhängigkeit frönen zu können. Wie nicht anders zu erwarten, werden seine Pläne immer wieder von angewiderten Kollegen, neugierigen Nachbarn und nicht ganz ungefährlichen Rednecks durchkreuzt. Als er sich in die brillante Ozeanologin Pearl verliebt, die ihre ganz eigenen olfaktorischen Vorlieben pflegt und mehrere potentiell weltverändernde Erfindungen gemacht hat, wird Damiens Leben immer noch komplizierter und seltsamer.


SKUNK ist eine phantasievolle Erkundung menschlicher Süchte, des Verhältnisses von Mensch und Tier, biologischer Landwirtschaft und der Liebe. Als hätten Timothy Leary, der kauzige Cousin John Irvings und Henry David Thoreau ein wenig an bewusstseinserweiternden Substanzen genascht und eine sardonische Science-Fiction-Fabel diktiert.

Pressestimmen

SKUNK erinnert an die Werke John Irvings.

Felix Bayer, Musikexpress

Spätestens wenn der Roman am Schluss zu einem Drogen- und Justizthriller wird, zeigt sich seine eigentliche Bauweise: Justin Courter versucht sich an nichts Geringerem als einer zeitgenössischen Vermessung des in der amerikanischen Verfassung verankerten Rechtes auf Glückseligkeit, dem „pursuit of happiness“. Dieses Recht droht in „Skunk“ von den Fliehkräften von Fremdinteressen zerrissen zu werden, wobei Courter neben Presse und Justiz vor allem den Klimawandel als Gefahr anführt.

Sprachlich und formal ist Courters Roman beeindruckend geistreich. Er liest sich gefällig, was der formkühnen Struktur eine unscheinbare Note gibt. Wer sagt eigentlich, dass ein cleverer Roman schwierig sein muss? So wirkt „Skunk“, als hätte Nabokovs vergrübelter Professor Pnin „Walden“ geschrieben, Versatzstücke aus „Moby Dick“ und John-Grisham-Romanen zusammengeklaubt und schließlich alles mit viel Fantasie zu einem kraftvollen Plot modelliert. Die vierhundert Seiten jedenfalls verfliegen wie im Skunkmoschusrausch. Kein Wunder, dass dafür jemand einen eigenen Verlag gegründet hat.

Moritz Scheper, Tagesspiegel

„Skunk“ steht in einer erzählerischen Tradition, in der sich Realismus und Absurdität auf gleicher Höhe begegnen. Wenn im Klappentext vom kauzigen Cousin John Irvings zu lesen ist, dann ist dies nicht zu hoch gegriffen. Wie Irving auch vermag es Courter, das Groteske einzuflechten, ohne die Imagination des Glaubhaften zu verlassen. 

Bei allen Reminiszenzen findet „Skunk“ jedoch seinen ganz eigenen Weg, der es mehr als verständlich macht, dass dafür eigens ein Verlag gegründet wurde. Viele Leser sind ihm zu wünschen.

Stefan Möller, Hedoniker

Justin Courter ist ein wahrhaft wundersames und erstaunliches Werk gelungen. Die Palette der Themen, die in „Skunk“ angesprochen und erkundet werden, ist sehr bunt und breitgefächert, und trotz dieser Vielfältigkeit zieht sich eine unterhaltsame und berührende Kohärenz durch die gesamte Geschichte. Einerseits ist „Skunk“ eine Abhandlung über Sucht, Rauschmittel und Entzug; andererseits ist es eine Erkundung der Einsamkeit und des zwischenmenschlichen Kontaktes. Zugleich ist das Buch ein flammendes Plädoyer für die Graswurzelbewegung des Umweltschutzes, für den Tierschutz und alternative Lebensweisen. Darüber hinaus hat es Elemente eines Öko-Sci-Fi-Werkes, das Themen wie Welthunger und Ressourcenknappheit behandelt und höchst unterhaltsame „Erfindungen“ für deren Bekämpfung skizziert (SeeRasen™, MehrDorsche™). (...)  „Skunk“ ist 2007 in den USA erschienen und 2011 ins Deutsche übersetzt worden, und es bleibt zu hoffen, dass Herr Courter die Leserwelt bald mit einem neuen provokanten und anregenden Roman erfreut.

Sarah, Kassem, Librithek

Mitunter grenzt das Debüt von Justin Courter an einen Science-Fiction-Roman, er erzählt von eventuell die Zukunft verändertem Seegras als Super-Bio-Nahrung und von Riesenfischen. Langweilig wird das nie. Die Idee des "Skurrilen" ist da und dort vielleicht eine Nuance zu überspitzt, insgesamt aber bleibt der Roman in einem möglichen, echten Leben verwurzelt und spürt nicht zuletzt der Frage nach, was denn nun Fetisch, Perversion und Sucht bedeuten und sein können. Es gibt ja alles, und wodurch konstituiert sich der Begriff des Normalen? Ein Buch mit herber Note - man muss ja nicht gleich ständig die Ausscheidungen des titelgebenden Tiers im geistigen Munde spüren - das vor einem zunächst möglicherweise abartig wirkenden Hintergrund vom Dasein von Menschen berichtet, ihrem Verhältnis zur "Gesellschaft", ihrem Wandel - sei er nun als Läuterung oder als Kapitulation zu verstehen.

Philipp L'Heritier, FM4

Geschrieben in lebendiger, detailreicher Sprache, regt das Buch zum Nachdenken an und lässt sich leicht lesen. Aber der Roman hat mich nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch überrascht durch einen warmherzigen Humor und tollem Sprachwitz. In jeder Hinsicht virtuos und ein wirklich lesenswertes Exemplar der Gegenwartsliteratur. 

Lesefreunde 24